Hamburgs Profisportvereine fordern Klarheit und Planbarkeit
Die Crocodiles Hamburg, der Handball Sport Verein Hamburg, die Hamburg Towers, der Hamburger SV und der FC St. Pauli nehmen das Gesprächsangebot des Hamburger Senats an, um gemeinsam über einen klaren und für alle (Sport)Veranstalter gültigen Weg für die kommenden Wochen und Monate zu sprechen. Transparente Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Expertise auch im Vergleich zu anderen Bundesländern und europäischen Ländern müssen aus Sicht der Hamburger Profisportvereine dafür die Basis bilden. „Wir brauchen nachvollziehbare und vor allem für alle Sektoren aus den veranstaltenden Bereichen gleiche Konzepte, um die handelnden Vereine, Mitarbeiter*innen und vor allem die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern“, sagt Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli. Dabei gehe es in erster Linie um Verständnis für weitere Einschränkungen, aber auch um ein gemeinsames Verständnis und die Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen für alle. HSV-Vorstand Dr. Thomas Wüstefeld ergänzt in dieser Thematik: „Mir erschließen sich die unterschiedlichen Verordnungslagen für Veranstaltungen in Innen- wie Außenbereichen ebenso wenig wie die Unterscheidungen zwischen Kultur und Sport. Diesbezüglich haben wir dringenden Klärungs- und Gesprächsbedarf. Wir als Profisportorganisation wollen keine Sonderbehandlung, sondern eine angemessene Gleichbehandlung.“
Auch der Handball Sport Verein Hamburg sieht dringend Gesprächsbedarf. „Grundsätzlich sind wir mit allen Schutzmaßnahmen einverstanden, aber wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und klare Vorgaben, die wir auch rechtzeitig kennen. Für uns ist neben der Abdeckung von wirtschaftlichen Mindererlösen insbesondere eine termingerechte Planbarkeit wichtig, weil uns das Timing zuletzt immer wieder vor enorme Herausforderungen gestellt hat. Sehr kurzfristige Neuregelungen haben zu einer Verunsicherung bei den Fans geführt und machen uns die Umsetzung für den Rest der laufenden Saison unter Wettbewerbsbedingungen sehr schwer“, sagt Präsident Marc Evermann.
Besonders in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der Profisportvereine und deren Existenz befürchtet Sven Gösch (Geschäftsführer der Crocodiles Hamburg) Konsequenzen: „Die neue Verordnung wirft viele Fragen auf. In Bezug auf die Gleichbehandlung der Veranstalter*innen, aber auch in Bezug auf die Zukunft der Profisportvereine Hamburgs, deren Wettbewerbsfähigkeit oder gar Existenz ohne wirtschaftliche Unterstützung der Stadt oder des Bundes stark gefährdet ist. Es besteht Gesprächs- und Handlungsbedarf, um der Verunsicherung der Vereine und deren Geschäftspartner (Catering, Sicherheitsdienste, Ticketanbieter usw.) entgegenzuwirken.“
Marvin Willoughby (Geschäftsführer der Hamburg Towers) begrüßt die von der Behörde für Inneres und Sport angebotene Bereitschaft, sich zeitnah mit den wirtschaftlichen Auswirkungen auseinanderzusetzen. „Dieser Gesprächsfaden muss schnellstens aufgenommen werden, um den Profisportstandort Hamburg nicht nachhaltig zu schädigen und vor weiteren Wettbewerbsnachteilen zu schützen.“