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1. Herren – Wiederaufbau mit Meisterschaft gekrönt

Foto: Holger Beck

Vor einem Jahr lag die Eishockey-Welt in Trümmern. Für viele überraschend musste die Oberliga-Mannschaft der Crocodiles Insolvenz anmelden obwohl man nach der verhinderten Insolvenz im Jahr 2018 sorgsam mit den Finanzen umgehen wollte. Quasi über Nacht verschwand so ziemlich alles: Die Geschäftsstelle wurde aufgelöst, Material musste zurück gegeben werden, alle Spieler sowie viele freiwillige Helfer und auch Sponsoren verließen die Crocodiles.
Die Eishockey-Sparte stand vor einem kompletten Neuanfang und niemand konnte abschätzen, wie es weiter gehen wird. Einig war man sich, dass die 1. Herren nun in der fünftklassigen Verbandsliga antreten werden. Aus der Not heraus und Kostengründen wurde der bestehende Kader der jetzt ehemaligen 1b-Mannschaft mit Nachwuchsspielern aufgefüllt. Damit war die Basis geschaffen.
Aber wie sollte das Umfeld den Neuanfang aufnehmen, zumal viele Fans auf einen Neustart in der viertklassigen Regionalliga gehofft haben?

Ende August haben die Verantwortlichen zu einem Stammtisch geladen um den Fans zu erklären, wie man sich die die Zukunft im Eisland vorstellt und was die Ziele sind. Zur Überraschung aller haben sich ca. 150 Fans im Vereinsheim eingefunden und ließen sich das Konzept des Wiederaufbaus erklären.

Während der Saison gab es sportliche Rückschläge zur richtigen Zeit so dass sich die Mannschaft nie zu sicher sein konnte. Es wurde hart an dem Ziel „Meisterschaft“ gearbeitet und aus Fehlern wurde gelernt. Am Ende einer spannenden Saison durften unsere Jungs den doch deutlich verdienten Meisterpokal in die Höhe strecken.

Zu unserer größten Überraschung stellten wir fest, dass der Zuschauerzuspruch fast so hoch wie zu Zeiten der Oberliga war. Man hatte beschlossen, auf Eintrittsgeld zu verzichten und stattdessen um Spenden zu bitten. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt sollte dies auch eine Wiedergutmachung für die Fans sein und das zerrüttete Vertrauensverhältnis verbessern. Eine richtige Entscheidung, denn so vollbrachten die Crocodiles das Wunder, Ihre Heimspiele in der fünften Liga im Schnitt vor über 1000 Zuschauern auszutragen. Während des Derbys gegen den HSV 1b im Januar mussten die Eismeister den Einlass stoppen weil die Ränge schon voll gewesen sind.

Die gewonnene Meisterschaft bedeutet auch gleichzeitig den Aufstieg. Jetzt wartet auf die Verantwortlichen eine Menge Arbeit! Anders als in der Verbandsliga setzen in der semi-professionellen Regionalliga die Kontrahenten viele ausländische Spieler ein welche das Niveau stark nach oben schrauben. Auf finanzielle Wagnisse will man aber verzichten und nimmt dafür auch eine Platzierung im unteren Tabellenbereich in Kauf. In der neuen Saison – das ist sich jeder bewusst – wird es mehr Niederlagen geben. Dafür ist die Freude umso größer, dass man wieder gegen die alten Kontrahenten aus Adendorf, Braunlage, Salzgitter und Bremen die Schläger kreuzt.

Es wartet viel Arbeit im Sommer, packen wir es an!